*Eine Anmerkung zum All Nations Way.

In den frühen 1960er Jahren wurde der Sonnentanz aus dem Verbrogenen zurück geholt, wo er seit Beginn der Zeit der Indianer-Reservate in den 1890er Jahren, als die Lakota-Zeremonien verboten worden waren, nur noch im Geheimen durchgeführt werden konnte. Als sich die Nachricht von der Wiederauferstehung verbreitete, kamen bald auch Nicht-Indigene Menschen und halfen mit, die Zeremonien zu unterstützen.

Gemäß den traditionellen Gepflogenheiten der Gastfreundschaft wurden diese Unterstützer eingeladen, an den Schwitzhüttenzeremonien teilzunehmen. Diese Zeremonien, offensichtlich traditionelle Inipi-Zeremonien, wurden jedoch bald problematisch.

Den Legenden aus dieser Zeit zufolge wurden die Geister, die während der Zeremonie in die Hütte kamen, wütend darüber, dass die Nicht-Indianer nicht mit dem Wissen und dem Glauben der Lakota vertraut waren und “verprügelten” die Medizinmänner, welche diese Zeremonie leiteten. Einige dieser Männer verließen die Hütte mit blauen Flecken am Körper, die nur von den wütenden Geistern verursacht worden sein konnten.

Daraufhin setzten sich Häuptlinge und die Medizinmänner zusammen und beschlossen, eine andere Form dieser Zeremonie zu schaffen, an der Menschen aller Nationen, unabhängig von ihrem Glaubenssystem, sicher teilnehmen konnten und beschlossen, die entsprechenden Zeremonien in Englisch oder anderen Sprachen durchzuführen. Diese Zeremonien wurden “All-Nations”-Zeremonien genannt, weil sie für Menschen aller Nationen sicher waren und sie daran teilnehmen konnten.

In den späten 60er und frühen 70er Jahren begannen auch nicht-indigene Männer mit dem Sonnentanz nach den traditionellen Tanzprotokollen. Schließlich durften auch Frauen tanzen.

1978 verabschiedete der US-Kongress den American Indian Freedom of Religion Act.

“Der Senat und das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten von Amerika haben beschlossen, dass es fortan die Politik der Vereinigten Staaten sein soll, den Indianern Amerikas das ihnen innewohnende Recht auf Glaubensfreiheit und die freie Ausübung der traditionellen Religionen der Indianer, Eskimos, Aleuten und Hawaiianer zu schützen und zu bewahren, einschließlich des uneingeschränkten Zugangs zu ihren heiligen Stätten, der Nutzung und den Besitz heiliger Gegenstände und der Freiheit des Anbetens durch Zeremonien und traditionelle Riten.”

Dies führte zu einer explosionsartigen Zunahme der Teilnahme an Sonnentänzen. Eine der Anforderungen an die Sonnentänzer ist es, zwischen den Tänzen mehrmals (manchmal monatlich) zu schwitzen. Natürlich wurden Familie und Freunde zu diesen Zeremonien eingeladen. Und natürlich brachten diese Sonnentänzer die All Nations Ceremony, in ihren vielen Variationen mit nach Hause und schufen so eine zeremonielle Diaspora, die bis heute anhält.

Soweit mir bekannt ist, gibt es in dieser Kultur keine zentrale Autorität, die für den “All Nations” Pfad zuständig sein könnte, obwohl es mich nicht überraschen würde, wenn jemand versuchte, diese für sich zu beanspruchen.

Die vorgängige Geschichte wurde mir von Chief Lone Hill bestätigt.